Gittare, ein Instrument das sehr vielfälltig ist

Von Ägypten bis Griechenland – die Gittare hat viele Erscheinungen

GittareVermutlich ist die Gittare aus einem einfachen Bogen mit einem Pfeil entstanden. Der sogenannte Mundbogen stellt sozusagen eine Ur-Gittare dar, deren Resonanzkörper der Mund war. Dieser wird noch heute von einigen afrikanischen Stämmen gespielt. Solche Instrumente kommen auch heute noch zum Einsatz und sind heute als Maultrommel bekannt. Diese Vermutung stammt jedoch vielmehr daher, dass der Berimbau noch heute im Einsatz ist und es zwischen rudimentären Instrumenten einen nahtlosen Übergang gab. So ähneln sich der indische Sitar und der türkische Saz sowie der persische Setar. Die genaue Herkunft und auch das Jahr des Vorgängers der heutigen Gittare sind nicht genau bekannt. Abbildungen weisen auf einen Ursprung in Ägypten hin.

Auch die Alten Griechen spielte auf Gittarenartigen Instrumenten, die jedoch mehr einer Leier ähnelten, als der heute bekannten Gittare. Die Leier bestand aus einem Griffbrett, einem Schallkörper und einem seitlichem „Arm“, welcher mit einem Querholz verbunden war und auf welchen dann die Saiten gespannt wurden.

In dieser Zeit wurde diese „Gittare“ hauptsächlich von Soldaten während gespielt. Diese brachten das Instrument schließlich während der Punischen Kriege nach Spanien. Hier bekam dann die Jochlaute den Namen „Kithara“.

Der Einfluss des Christentums auf die Gittare

Mit den Jahren änderte sich auch die Bauform der Gittare. Die Anforderungen an das Instrument stiegen und somit wurde die Gittare mehrstimmig. Um einen bessern Klang zu erzeugen, formte man den Resonanzkörper nicht mehr nach außen, sondern machte ihn flach, wie wir es von der heutigen Gitarre kennen. Nach wie vor wurde die Gittare am meisten in Spanien gespielt. Im Jahre 711 herrschten in Spanien schließlich die Mauren, welche die al-oud (arabische Laute) mitbrachten. Auch dieses Instrument wurde stets weiter entwickelt und formte sich von der Renaissnacelaute über die Vihuela bis zur Guitarra in der Barockzeit.

Akkordlastige Musik nimmt ebenfalls Einfluss

Da im Barock die Musik akkordlastiger wurde, starb die Vihuela aus und zugleich wurde die fünfchörige Guitarra espanola „geboren“. Ihr Erfinder war der Leiter einer Gitarrenschule Gaspar Sanz.
Doch auch die Zeit des Barock schritt voran und mit ihr die Musik. So wurde auch die Barockgittare angepasst und musste quasi der Mandora weichen. Die Mandora übernahm jedoch von der Gitarre die eingeführte Besaitung mit einzelnen Saiten statt Chören. Und so wurde aus der fünfchörigen Barockgittare die sechssaitige Gittare, wie wir sie heute kennen. Die Gittare des 19. Jahrhunderts hat quasi alle guten Gene ihrer Vorgänger abbekommen. Sie ist robust, schlicht und ihr Klag ist durch den Einbau von Resonanzleisten deutlich besser und lauter, da diese die Schwingungen auf den gesamten Körper übertragen.

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